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Wandern

am Comer See

 

Cadenabbia - Griante - San Martino - Il Dossone

Für Normalwanderer streckenweise etwas anstrengender Anstieg, aber durchaus zu bewältigen.

 

Talort: Griante (244 m). 3 km südl. von Menaggio, bestehend aus den Ortsteilen Maiolica und Cadenabbia (Schiffsanlege-stellen auch für Autofähren) sowie dem Dörfchen Griante. Busverbindung.
Ausgangspunkt: Von der Uferstraße, dem Hinweisschild "Griante" folgend, aufwärts, bei der ersten Verzweigung scharf rechts und kurz taleinwärts, gut 1/2 km von der »Strada statale No. 340«.
Parkmöglichkeit: An der Straße.
Gehzelten: Griante - San Martino ¾  Std., San Martino - Il Dossone 1 ¼  Std., Abstieg 1 ¼  Std.; insgesamt 3 ½ Std.
Höhenunterschied: 650 m.
Anforderungen: Halbtageswanderung, gute Wege; Orientierung trotz spärlicher Markierungen leicht.

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Wanderkarte

Beschreibung der Wanderung: Eigentlich - so lässt ein Blick auf die Landkarte vermuten - ist der Dossone bloß Vorbau oder Sockelfels des Crocione (1641 m), der, dem Namen alle Ehre machend, sein riesiges Kreuz eineinhalb Kilometer über dem See in den Himmel streckt. Doch wer den Weg von Griante zum Wallfahrtskirchlein San Martino und weiter hinauf zu dem abgeflachten Hügel (= Dossone) geht, wird eines besseren belehrt: Einen schöneren Weg gibt es an der Tremezzina kaum. See und Bergkulisse verbinden sich zu richtigen Bilderbuchsujets, das weiße Kirchlein unter mächtigen Felswänden liefert den pittoresken Vordergrund. Faszinierend auch der Blick auf die langgestreckte Landzunge von Bellagio. Und jenseits des Sees stehen die Kalkmauern der Grigne, links dahinter dann die aus dunklerem Eruptivgestein bestehenden Berge der Valle Varrone, im Spätherbst bereits fotogen überzuckert.

Eine Tafel an der Straße in Griante weist zum Zwischenziel: "San Martino«. Man überquert den Ronconi-Bach und steigt auf dem gepfllasterten Kreuzweg-Stationenweg bergan. Dabei wird die Aussicht zunehmend freier; von dem Kirchlein bietet sich dann ein atemberaubender Tiefblick zur Uferstraße, auf den See und Griante. Den Abstecher nach San Martino (475 m) wird niemand versäumen wollen, auch wenn man ein Stück zurückgehen muß, um wieder in den Weg (Nr. 12) einzufädeln, der in vielen Serpentinen weiter ansteigt. Im Rücken des Sasso San Martino (862 m) wendet er sich nach Süden und führt quer über einen steilen Hang bis zur Höhe des Dossone. Ehe man hinüberwandert zur nahen Bocchetta di Nava (848 m), empfiehlt sich ein kleiner »Seitensprung« zur Südkuppe des Dossone (885 m) - hier gibt es nicht nur hübsche Rastplätze; man genießt auch freie Sicht nach Süden auf die Ortschaften der Tremezzina, die bewaldete Halbinsel des Dosso di Lavedo (332 m) und die Isola Comacini. Der Abstiegsweg verläuft von der Bocchetta di Nava über die Sassi di Nava, mit Aussicht auf den See, Bellagio und zum Monte San Primo (1662 m).  Südwestlich von Griante stößt man auf eine asphaltierte Straße; hier links zu einer flachen Anhöhe und dann steil hinab zum Ausgangspunkt der Runde. Rechts der Straße liegt das Anwesen der Villa Collina, in der Konrad Adenauer Urlaub zu machen pflegte. Ein Hinweisschild an der Mauer erinnert an ihn.


Wanderung im Val di Mello

 

San Martino - Gatto Rosso - Rasica

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Talort: San Martino (923 m), kleines Bergdorf an der Mündung der beiden Täler von Mello und Bagni, 13 km von Masino bzw. der Strada Statale 38.

Ausgangspunkt/Parkmöglichkeiten: Große Parkplätze am Eingang zum Dorf; das Sträßchen in die Val di Mello ist von Mitte Juli bis Ende August gesperrt. Die übrige Zeit kann man bis zum gebührenpflichtigen Parkplatz (1040 m; 1,8 km) fahren.

Gehzeiten: San Martino - Osteria Gatto Rosso 3/4 Std., Osteria Gatto Rosso -Rasica 11/4 Std. - Rückweg 1 Std.; insgesamt 3 Std.

Höhenunterschied: 640 m.

Anforderungen: Leichte Talwanderung, vielbegangene Wege.

Einkehrmöglichkeiten: Neben der Osteria Gatto Rosso gibt es im Tal ein paar Chioski, die selbstgemachte Wurst und Käse sowie Getränke anbieten. Gute Lokale, auch mehrere Alberghi in San Martino.

An Wochenenden soll in diesem Tal bei schönem Wetter in der warmen Jahreszeit angeblich Kolonnenwandern angesagt sein, aber in der Woche kann man hier ruhig und idyllisch wandern. Die Creme der Kletterszene übt sich hier an fast senkrechten Felswänden. »Precipizio degli Asteroidi«, »Tempio dell' Eden«, »Bastio-nata dei Dinosauri«, »Sperone della Maglia« heißen die Zauberworte, Synonyme für höchsten Klettergenuß im Granit, Reibungsgehen nahe der Vertikale - solo per esperti. Den andern erläutert eine Schautafel wenige Schritte von der Osteria Gatto Rosso, was es mit den »Dinosauriern« und dem »Garten Eden«, mit Himmelskörpern und Magie auf sich hat. Und bei der Vorstellung, einen Tanz auf dem abschüssigen Granit zu wagen, stellt sich auch bei erfahrenen Berggängern eine leichte Gänsehaut ein.

Natürlich ist das Mellotal einen Besuch wert, auch für Wanderer und sogar im Hochsommer, trotz großen Andranges. Am schönsten ist es allerdings spät im Herbst, wenn die Massen längst abgezogen sind, der Himmel tiefes Blau zeigt und die Lärchen sich verfärben. Auf den Gipfeln liegt schon Schnee, eine Vorahnung des Winters, die einen jeden Wandertag doppelt genießen lässt.
Im Hochsommer beginnt die Talwanderung in San Martino (923 m), auf der gesperrten Zufahrt. Bald kommt der Monte Disgrazia ins Blickfeld, ein alles beherrschender Hochgipfel über der Val di Mello. Bei der Häusergruppe Ca'dei Rogni öffnet sich links die Valle del Ferro, das Tal der »stürzenden Wasser«. Man passiert am Straßenende die Osteria Gatto Rosso (1060 m) und wandert dann auf dem alten Pflasterweg fast eben talein, zur Rechten den kristallklaren Bach, links die berühmten Kletterwände. In Cascina Piana (1092 m), dessen Hütten teilweise an oder unter mächtige Felsblöcke gebaut sind, werden Bresaola und Käse aus eigener Produktion angeboten. Vor Rasica (1148 m) überquert man auf einer originellen Brücke den Torrente Zocca.

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Wanderung zu San Pietro al Monte

 

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Talort: Civate (256 m), Industrieort am Lago di Annone, 5 km westl. von Lecco. Busverbindungen mit Como und Lecco.

Ausgangspunkt:Im Ort aufwärts, den Hinweistafeln „San Pietro“ folgend, Parkplatz (ca. 295 m) oberhalb einer großen Fabrik.

Gehzeiten: Civate - San Pietro al Monte 11/4 Std., Abstieg auf demselben Weg 3/4 Std.; insgesamt 2 Std.

Höhenunterschied: 370 m.

Der Kunstspaziergang lässt sich zu einer lohnenden Gipfelüberschreitung erweitem: San Pietro - Rifugio SEC (Mark. 10) - Monte Comizzolo (1240 m) - Civate (Mark.11); 5 Std.

Kontraste, sie prägen diesen Abstecher nach San Pietro al Monte, der aus einer Industrie- und Verkehrslandschaft direkt in die Stille, in längst vergangene Epochen führt. Während Vierzigtonner über die Superstrada dröhnen, Tunnelbohrmaschinen sich durch den Monte Barro fressen, um irgendwann noch mehr Verkehr möglich zu machen, scheint am alten Klosterweg die Zeit stillzustehen, wird Geschichte lebendig. Und die reicht hier zurück bis ins Frühmittelalter. Damals nämlich wurde in dem Bergwinkel zwischen Monte Cornizzolo (1240 m) und Corno Rai (1259 m) ein Kloster gegründet, nach der Legende vom Langobardenkönig Desiderius um 765, spätestens aber, will man den gesicherten Quellen glauben, nach 800. Von jener Anlage ist nichts erhalten; die bestehenden Bauten - die romanische Basilika und das Oratorio - gehen im wesentlichen auf das 11. Jahrhundert zurück. Ein halbes Jahrtausend später verließen die letzten Mönche San Pietro; heute pilgern vor allem Kunstfreunde und Schulklassen hinauf zu dem Baudenkmal. Seine überragende Bedeutung liegt weniger in der originellen Architektur, als vielmehr in der für die Romanik sehr ungewöhnlichen Stuckdekoration und den gut erhaltenen Fresken. Den Laien mag das Ensemble als Ganzes stärker beeindrucken, die augenfällige Harmonie zwischen Bauwerk und Landschaftsrahmen: Was für ein Gegensatz zu Civate!

Am Parkplatz oberhalb der »Star-Fabrik von Civate geben Wegweiser die Richtung an: »11« gilt für den Monte Cornizzolo und San Pietro al Monte. Also aufpassen, dass man die Verzweigung bei den Case Pozzo (358 m), nach etwa 10 Min., nicht übersieht. Hier rechts ins Valle dell'Oro und auf dem alten, gepflasterten Pfad hinauf zum ehemaligen Kloster. Dass der Weg (wald)schattig ist, erweist sich in der Sommerhitze als sehr angenehm; im Frühling entdeckt man zwischen den Bäumen die weißen Blüten von Christrosen und Hundszahnlilien. - Abstieg auf dem gleichen Weg.

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