Wandern | |
am Comer See |
Cadenabbia - Griante - San Martino - Il Dossone
Talort: Griante (244
m). 3 km südl. von Menaggio, bestehend aus den Ortsteilen Maiolica und Cadenabbia
(Schiffsanlege-stellen auch für Autofähren) sowie dem Dörfchen Griante. Busverbindung. Beschreibung
der Wanderung: Eigentlich - so lässt ein Blick auf die Landkarte vermuten - ist
der Dossone bloß Vorbau oder Sockelfels des Crocione (1641 m), der, dem Namen alle Ehre
machend, sein riesiges Kreuz eineinhalb Kilometer über dem See in den Himmel streckt.
Doch wer den Weg von Griante zum Wallfahrtskirchlein San Martino und weiter hinauf zu dem
abgeflachten Hügel (= Dossone) geht, wird eines besseren belehrt: Einen schöneren Weg
gibt es an der Tremezzina kaum. See und Bergkulisse verbinden sich zu richtigen
Bilderbuchsujets, das weiße Kirchlein unter mächtigen Felswänden liefert den
pittoresken Vordergrund. Faszinierend auch der Blick auf die langgestreckte Landzunge von
Bellagio. Und jenseits des Sees stehen die Kalkmauern der Grigne, links dahinter dann die
aus dunklerem Eruptivgestein bestehenden Berge der Valle Varrone, im Spätherbst bereits
fotogen überzuckert. Eine Tafel an der Straße in Griante weist zum Zwischenziel: "San Martino«. Man überquert den Ronconi-Bach und steigt auf dem gepfllasterten Kreuzweg-Stationenweg bergan. Dabei wird die Aussicht zunehmend freier; von dem Kirchlein bietet sich dann ein atemberaubender Tiefblick zur Uferstraße, auf den See und Griante. Den Abstecher nach San Martino (475 m) wird niemand versäumen wollen, auch wenn man ein Stück zurückgehen muß, um wieder in den Weg (Nr. 12) einzufädeln, der in vielen Serpentinen weiter ansteigt. Im Rücken des Sasso San Martino (862 m) wendet er sich nach Süden und führt quer über einen steilen Hang bis zur Höhe des Dossone. Ehe man hinüberwandert zur nahen Bocchetta di Nava (848 m), empfiehlt sich ein kleiner »Seitensprung« zur Südkuppe des Dossone (885 m) - hier gibt es nicht nur hübsche Rastplätze; man genießt auch freie Sicht nach Süden auf die Ortschaften der Tremezzina, die bewaldete Halbinsel des Dosso di Lavedo (332 m) und die Isola Comacini. Der Abstiegsweg verläuft von der Bocchetta di Nava über die Sassi di Nava, mit Aussicht auf den See, Bellagio und zum Monte San Primo (1662 m). Südwestlich von Griante stößt man auf eine asphaltierte Straße; hier links zu einer flachen Anhöhe und dann steil hinab zum Ausgangspunkt der Runde. Rechts der Straße liegt das Anwesen der Villa Collina, in der Konrad Adenauer Urlaub zu machen pflegte. Ein Hinweisschild an der Mauer erinnert an ihn. |
Wanderung im Val di Mello |
San Martino - Gatto Rosso -
Rasica Talort:
San Martino (923 m), kleines Bergdorf an der
Mündung der beiden Täler von Mello und Bagni, 13 km
von Masino bzw. der Strada Statale 38. Ausgangspunkt/Parkmöglichkeiten: Gehzeiten: San Martino - Osteria Gatto
Rosso 3/4 Std., Osteria Gatto Rosso -Rasica 11/4 Std.
- Rückweg 1 Std.; insgesamt 3 Std. Höhenunterschied: 640 m. Anforderungen:
Leichte Talwanderung, vielbegangene Wege. Einkehrmöglichkeiten:
Neben der Osteria Gatto Rosso gibt es im Tal ein paar Chioski, die selbstgemachte Wurst
und Käse sowie Getränke anbieten. Gute Lokale, auch mehrere Alberghi in San Martino. An
Wochenenden soll in diesem Tal bei schönem Wetter in der warmen Jahreszeit angeblich
Kolonnenwandern angesagt sein, aber in der Woche kann man hier ruhig und idyllisch
wandern. Die Creme der Kletterszene übt sich hier an fast senkrechten Felswänden.
»Precipizio degli Asteroidi«, »Tempio dell' Eden«, »Bastio-nata dei Dinosauri«,
»Sperone della Maglia« heißen die Zauberworte, Synonyme für höchsten Klettergenuß im
Granit, Reibungsgehen nahe der Vertikale - solo per esperti. Den andern erläutert eine
Schautafel wenige Schritte von der Osteria Gatto Rosso, was es mit den »Dinosauriern«
und dem »Garten Eden«, mit Himmelskörpern und Magie auf sich hat. Und bei der
Vorstellung, einen Tanz auf dem abschüssigen Granit zu wagen, stellt sich auch bei
erfahrenen Berggängern eine leichte Gänsehaut ein. Natürlich ist das
Mellotal einen Besuch wert, auch für Wanderer und sogar im Hochsommer, trotz großen
Andranges. Am schönsten ist es allerdings spät im Herbst, wenn die Massen längst
abgezogen sind, der Himmel tiefes Blau zeigt und die Lärchen sich verfärben. Auf den
Gipfeln liegt schon Schnee, eine Vorahnung des Winters, die einen jeden Wandertag doppelt
genießen lässt. |
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Talort: Civate (256 m), Industrieort am Lago di Annone, 5 km
westl. von Lecco. Ausgangspunkt:Im Ort aufwärts, den Hinweistafeln San
Pietro folgend, Parkplatz (ca. 295 m) oberhalb einer großen Fabrik. Gehzeiten: Civate - San Pietro al Höhenunterschied: 370 m. Der Kunstspaziergang lässt sich zu einer
lohnenden Gipfelüberschreitung erweitem: San Pietro - Rifugio SEC (Mark. 10) - Monte
Comizzolo (1240 m) - Civate (Mark.11); 5 Std. Kontraste, sie prägen diesen Abstecher nach San Pietro al Monte,
der aus einer Industrie- und Verkehrslandschaft direkt in die Stille, in längst
vergangene Epochen führt. Während Vierzigtonner über die Superstrada dröhnen,
Tunnelbohrmaschinen sich durch den Monte Barro fressen, um irgendwann noch mehr Verkehr
möglich zu machen, scheint am alten Klosterweg die Zeit stillzustehen, wird Geschichte
lebendig. Und die reicht hier zurück bis ins Frühmittelalter. Damals nämlich wurde in
dem Bergwinkel zwischen Monte Cornizzolo (1240 m) und Corno Rai (1259 m) ein Kloster
gegründet, nach der Legende vom Langobardenkönig Desiderius um 765, spätestens aber,
will man den gesicherten Quellen glauben, nach 800. Von jener Anlage ist nichts erhalten;
die bestehenden Bauten - die romanische Basilika und das Oratorio - gehen im wesentlichen
auf das 11. Jahrhundert zurück. Ein halbes Jahrtausend später verließen die letzten
Mönche San Pietro; heute pilgern vor allem Kunstfreunde und Schulklassen hinauf zu dem
Baudenkmal. Seine überragende Bedeutung liegt weniger in der originellen Architektur, als
vielmehr in der für die Romanik sehr ungewöhnlichen Stuckdekoration und den gut
erhaltenen Fresken. Den Laien mag das Ensemble als Ganzes stärker beeindrucken, die
augenfällige Harmonie zwischen Bauwerk und Landschaftsrahmen: Was für ein Gegensatz zu
Civate! Am Parkplatz oberhalb der »Star-Fabrik von
Civate geben Wegweiser die Richtung an: »11« gilt für den Monte Cornizzolo und San
Pietro al Monte. Also aufpassen, dass man die Verzweigung bei den Case Pozzo (358 m), nach
etwa 10 Min., nicht übersieht. Hier rechts ins Valle dell'Oro und auf dem alten,
gepflasterten Pfad hinauf zum ehemaligen Kloster. Dass der Weg (wald)schattig ist, erweist
sich in der Sommerhitze als sehr angenehm; im Frühling entdeckt man zwischen den Bäumen
die weißen Blüten von Christrosen und Hundszahnlilien. - Abstieg auf dem gleichen Weg. |