Im eigenen Wohnmobil nach Nordamerika?

 Lohnt sich das?

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Wenn man wie wir den Anspruch hat, ein großes Wohnmobil zu fahren und 5 Wochen quer durch den nordamerikanischen Kontinent zu reisen, dann lohnt es sich! Wir hatten überdies das besondere Glück, dass ein Bekannter uns das Angebot machte, unseren Hiram auf einem Frachtschiff praktisch kostenlos über den großen Teich zu schicken.

Übrigens: Wer nicht so praktische Bekannte hat wie wir, kann sein Wohnmobil mit
AG00092_.GIF (502 Byte) Sea Bridge for Motorhomes
Tulpenweg 36, 40231 Düsseldorf, Email: seabridge@t-online.de
 
über den großen Teich schicken. Die Firma organisiert auch Womo-Touren in Nord-, Mittel- und Südamerika.

Nach reiflicher Überlegung und Planung, doch nicht ganz leichten Herzens, entschlossen wir uns, diese sicherlich einmalige Gelegenheit zu ergreifen. Unsere Freunde, Christine und Will, wollten sich an unserem Vorhaben beteiligen und ebenfalls einen 5-wöchigen Trip durch die Staaten machen. Das bedeutete für uns: Geteilte Fährkosten, geteilte Versicherungskosten und eine optimale Touren- planung (einer fährt von Osten nach Westen, der andere macht die umgekehrte Tour). Angenehm war auch, dass wir einen Teil des Gepäcks bereits vorher ins Wohnmobil packen konnten.

Die Freunde holten unser Wohnmobil, genannt "Hiram Holiday ll", an der Ostküste nach der glück- lichen Ankunft (nichts beschädigt, nichts abhanden gekommen) ab und durchquerten die USA in 5 Wochen. Ihr Ziel war Santa Rosa, nördlich von San Francisco, wo wir uns zur Übergabe unseres "Hiram" verabredet hatten.

Wir waren bereits seit 2 Tagen im Lande und hatten die Zeit gut genutzt: In San Francisco hatten wir eine herrliche Zeit - auch ohne Blumen im Haar. Über diese Stadt gibt es so viele Berichte, dass ich mich nur kurz darüber auslassen werde.

Eine Fahrt auf der luftigen Plattform der Cable Car gehörte natürlich zu unserem San Francisco- Programm. Unser Schaffner war ein Entertainer von Hollywoodformat und verkürzte uns die 20-minütige Auszeit der Bahn, als das Kabel mal wieder aus der Führung gerutscht war. Wir ließen uns gemütlich bis China Town transportieren und wurden dort von chinesischen Gerüchen und Klängen umweht.

Weitere Programmpunkte waren:

Old St. Mary’s Church (Mitte 19. Jh.)

Wells Fargo Bank (Ausstellung über die Zeit des Goldrauschs)

Jackson Square (altes Stadtviertel mit schönen Häusern aus dem 19. Jahrhundert)

Nob Hill, das eleganteste Viertel der Stadt mit herrlichen Ausblicken, da es auf einer Anhöhe gelegen ist. Nicht versäumen sollte man, sich hier die renommierten Hotels Fairmont und Mark Hopkins anzusehen (schö-ner Panoramablick von den Dachrestaurants dieser Häuser)!

Lombard Street, "the crookest street in the world", von der man einen herrlichen Blick auf die Stadt und die Bucht hat. Mit dem Wohnmobil kann man hier allerdings nicht fahren. Wir hatten uns für unseren Aufenthalt in San Francisco einen Pkw gemietet, um mobiler zu sein.

Embarcadero Center (modernes Einkaufszentrum, schöne Architektur, tolle Läden!)

Fisherman’s Wharf, der alte Fischereihafen, von dem wir aber heftig enttäuscht waren. Seemannsromantik kann man hier inmitten des Tou-ristentrubels lange suchen! Souvenirshops und Fischrestaurants findet man allerdings in Fülle. Wir entschieden uns für ein Mittagessen bei "Bubba Gump’s Shrimp Company". Es war schmackhaft, der Blick auf die Bucht herrlich und ein Small Talk mit Forrest Gump, der die Gäste einzeln begrüßte, inclusive. Die Unmengen von Seehunden, die sich hier auf Pontons in der Sonne ahlten, haben uns an Fisherman’s Wharf noch am besten gefallen.

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Die Golden Gate Bridge muß man ja wohl nicht erwähnen; wir haben sie morgens, mittags und abends fotografiert, mal von der einen, mal von der anderen Seite! Sie ist wirklich überwältigend!

Einen Besuch der Gefängnisinsel Alcatraz schenkten wir uns angesichts unserer knapp bemessenen Zeit.

Wir entschieden uns am zweiten Tag für einen Ausflug zum Muir Woods National Monument, das einige Meilen nördlich von San Francisco am Fuße des Mount Tam gelegen ist. Im Tal der riesigen Muir-Redwoods, die höher als 70 m und mehrere hundert Jahre alt werden, kann man herrlich spazieren gehen (sehr lohnenswerter Abstecher)! Auf dem Rückweg nach San Francisco sahen wir uns den Künstlerort Sausalito an. Die Romantik der Bohème findet man hier nur in der Hausbootkolonie am Waldo Point, ansonsten ist Sausalito ein quirliger Ort mit einigen hübschen, bunten Häuschen, vielen Shops und Restaurants und einer ausgedehnten Marina. Der Blick auf San Francisco ist von hier aus aber so zauberhaft, dass der kleine Umweg nicht umsonst ist.

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Am dritten Tag verließen wir die vielbesungene (zu Recht?) Stadt, überquerten noch einmal die Golden Gate Bridge und fuhren dann in nördlicher Richtung durch das Napa Valley, das bekannteste kalifornische Weinanbaugebiet, nach Santa Rosa.
Die uns angegebene Adresse unserer Freunde machten wir relativ schnell ausfindig und landeten in einem winzig kleinen Tropenparadiesgärtchen mit einem Holzhäuschen. Hier leben die Verwandten unserer Freunde, umschwirrt von bunten Kolibris und nahezu überwuchert von den leuchtendsten Blumen.

Christine und Will schauten bei unserer Ankunft aus der Tür unseres – ach Gott, wie freuen wir uns, ihn zu sehen! – Hiram. Wiedersehensjubel allerseits, erste Kurzberichte, dann noch schnell ein Fototermin vor dem Womo. – Wir waren heiß, wollten endlich wieder "auf dem Bock sitzen". Bis auf zwei Reifenpannen war die Durchquerung des Kontinents bei Christine und Will relativ problemlos verlaufen, so dass wir unser Womo zügig wieder in Besitz nehmen konnten.

Unsere Freunde, die von San Francisco aus ihren Rückflug gebucht hatten, übernahmen den Mietwagen, so dass wir uns um die Rückgabe nicht kümmern mußten. Als wir Santa Rosa hinter uns gelassen hatten, taten wir erst einmal einen Freudenschrei:

Jetzt geht’s los!

Fünf Wochen Womotour durch 23 nordamerikanische Bundesstaaten!

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